Coronavirus in der Behindertenhilfe: Wenn alles stillsteht, reagieren die Mitarbeiter der Lebenshilfe schnell und unkompliziert!

Menschen mit Behinderung sind in Zeiten des Corona-Virus Risikopatienten in vielerlei Hinsicht. Ihrem durch Vorerkrankungen geschwächtem Immunsystem kommt hinzu, dass Veränderungen in ihrem Alltag zu Unverständnis und Verhaltensauffälligkeiten führen können.

Seit Donnerstag, dem 19.03. sind per Landesentscheid alle Werkstätten für Menschen mit Behinderung geschlossen. Die Lebenshilfe im Kreis Rottweil hat schon Tage zuvor reagiert und ihre stationären Bewohner nicht mehr zur Arbeit geschickt. So gilt seit der vergangenen Woche auch in den Wohnheimen ein striktes Besuchsverbot. Eine wichtige Schutzmaßnahme, aber auch eine enorme Veränderung.

Aber was bedeutet es, wenn der Alltag einen so gnadenlos einschränkt? Eine besondere Herausforderung für alle Mitarbeiter! Die Lebenshilfe im Kreis Rottweil gGmbH hat darauf mit einer beispiellosen Reaktion reagiert: innerhalb von zwei Tagen haben Sie Räume geschaffen, dekoriert und ein komplett neues Programm an tagesstrukturierenden Maßnahmen auf die Beine gestellt, und das an vier Standorten. Denn nichts ist in dieser Zeit wichtiger, als eine neue Normalität zu schaffen, in der jeder Bewohner die Möglichkeit hat, seinen Tag in einer vordefinierten Struktur weiter zu leben.

Ein besonders schöner Effekt dabei ist von Anfang an, dass alle Kollegen zusammenarbeiten! Hervorzuheben ist dabei, dass alle Betreuer in den Wohnheimen mit Ideen und Material von allen Kollegen aus dem geschlossenen Förder- und Betreuungsbereich, der Werkstätten und der offenen Hilfen, unterstützt wurden, und sich gemeinsam eifrig ausgetauscht haben, was für ein Programm für welchen Bewohner in dieser Zeit das Beste ist.

Geschäftsführerin Dr. Heidemarie Hofmann-Princ lobt diese Aktion besonders und zeigt sich sichtlich stolz auf das Engagement aus allen Reihen. „Gerade jetzt ist es wichtig, ein Stück inklusiven Alltag zu schaffen. Durch Einzelbetreuung kann Inklusion aufrecht erhalten bleiben und auffälligen Verhaltensweisen entgegengewirkt werden. Aber das funktioniert nur, durch das beispiellose Engagement aller Mitarbeiter, die hier einen systemrelevanten Beruf leben, der viel zu oft in Vergessenheit gerät. Die Menschen mit Behinderung verdienen unseren besonderen Schutz in dieser Zeit. Den Mitarbeitern gilt unser größter Respekt.“